Gaby Barg

Autorin und Texterin Gaby Barg


 




Leseproben
 













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Aber ich hör dir doch zu! 66 schlechte Angewohnheiten der Männer

FSK: Dieses Buch ist für romantische Frauen und zart besaitete Männer nicht geeignet!

Vorwort

Ich bin mit meinem absoluten Traummann verheiratet, und wer schon mal etwas von mir im Internet gelesen hat, der weiß sogar schon, wie der heißt: Hasi. Na ja, eigentlich heißt er schon ein bisschen anders, aber für mich ist er halt nur "das Hasi", so wie ich für ihn immer "das Mausi" bin. Wir sind sogar "Hasi" und "Mausi",wenn wir uns gerade dermaßen anbrüllen, dass sich die Tapete von der Wand löst. Trotz der gelegentlichen Brüllerei leben wir in einer sehr glücklichen Beziehung. Sehr glücklich, aber eben auch realistisch. Denn manchmal ist das Hasi halt auch ein Albtraummann, und damit wären wir schon beim Thema:

Hasi hat schlechte Angewohnheiten. Ich meine, ich habe ja auch ein paar schlechte Angewohnheiten, die hat wohl jeder. Aber Hasi hat viele schlechte Angewohnheiten. Sehr viele. Ich liebe ihn trotzdem, aber manchmal könnte ich ihn Siewissenschonwas. An die Wand und so …

Nachdem ich eines Abends nach einem wunderschönen romantischen Spielfilm schon Muskelkater im Bauch hatte vom vielen "Ksch-ksch"-Zischen, damit Hasi mit dem aufhört, was er beim Fernsehgucken immer so macht, beschloss ich spontan, ein Buch über die schlechten Angewohnheiten der Männer zu schreiben, und ich fing an, darüber nachzudenken, wie viele mir wohl einfallen würden.

Bevor ich mit Hasi zusammenkam, war ich schon zwei Mal verheiratet und hatte noch eine langjährige Beziehung, da kommt natürlich im Laufe der Jahre ein Haufen "Material" für ein solches Buch zusammen. Nach drei Minuten war ich zu Hasis blankem Entsetzen schon bei 46 schlechten Angewohnheiten - und guter Dinge, dass mir noch mehr einfallen würden.

Ich hätte ihm ja zu gerne den Stiefel in den Nacken gestellt, als er sich mir zu Füßen warf, meine Knöchel umklammerte und mich weinend anflehte, in diesem Buch nicht zu behaupten, dass er all diese schlechten Angewohnheiten habe. Na ja, genauer gesagt hat er geknurrt, dass er mich Siewissenschonwas (an die Wand und so …), wenn ich das mache.

Also stelle ich hiermit klar: Die Angewohnheiten, auf die ich nun zu sprechen komme, hat nicht alle mein Hasi!!! Einige ja. Viele eigentlich. Aber eben nicht alle. Dass die weiblichen Leser einen Riesenspaß beim Lesen haben werden, ist mir nur zu klar. Ein kleines tröstendes Wort möchte ich aber vorab an meine männlichen Leser richten: Natürlich sind die Männermacken in diesem Buch in einigen Kapiteln stark überzeichnet, denn ich will weder analysieren noch kritisieren, sondern Sie alle einfach nur mit einem liebevollen Augenzwinkern zum Lachen bringen.

Nun, damit wäre auch das geklärt, und Hasis Ehre und die Ehre aller Männer ist gerettet. Und nun wünsche ich Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre dieses Buches. Ich bin mir sicher, dass Ihnen viele der nachfolgend geschilderten schlechten Angewohnheiten sehr bekannt vorkommen werden!

Herzlichst
Ihre Gaby Barg



Der Sesselpupser

Als Hasi zum ersten Mal richtig gepupst hat, ist er dafür ganz arg gelobt worden. Alle Männer sind für den ersten Pups ganz arg gelobt worden. Von ihrer Mami. Weil die froh war, dass die Blähungen abgehen und der kleine Balg endlich aufhört zu kreischen wie eine Kreissäge, die auf Stahlbeton trifft.

Leider hat Mami vergessen, ihrem heranwachsenden Sohnemann mitzuteilen, dass die Pupserei irgendwann auch wieder ein Ende haben muss. Und so sind denn die Männer der festen Überzeugung, dass Pupsen etwas ganz Normales und zuweilen sehr Amüsantes ist. Und durchaus gesellschaftsfähig.

Also wird rumgepupst, was das Zeug hält. Ohne Scham und bei jeder Gelegenheit. Haben Sie schon mal eine Frau gesehen, die mitten in einer Kneipe einen richtigen Granaten-Pups ablässt und sich darüber auch noch halbtot lacht? Ich auch nicht. Aber Männer schon jede Menge.
Ich hatte mal einen Nachbarn, der hielt auf der Straße meiner damals fünfjährigen Tochter den Zeigefinger hin und sagte mit freundlichem Grinsen: »Da, zieh mal.« Sie zog an dem Finger, und der Kerl ließ einen Kracher fahren, dass meine Tochter laut heulend vor Schreck davonrannte und sich drei Wochen lang weigerte, jemandem zur Begrüßung die Hand zu geben. Netter Scherz, wirklich!

Nett ist es auch, wenn der Göttergatte des Nachts geräuschvoll pupst, mit der Hand auf die Decke klopft und selbstgefällig murmelt: »Hm, schön warm.« Oder, noch schlimmer, die Decke hochhebt und damit herumwedelt, »weil das unter der Decke sonst so stinkt«. Ich war im Erfinden von Kraftausdrücken schon immer recht kreativ, aber in solchen Situationen laufe ich definitiv zur Höchstform auf.

Der Gipfel der Geschmacklosigkeit wird zweifellos erreicht, wenn die Pupsfreudigkeit der Männer und das sprichwörtliche Kind im Manne zusammenkommen. Hasi erzählt, er kannte mal einen Polizisten, der im Dienst mit den Kollegen im Umkleideraum nachmittags immer Um-die-Wette-Pupsen spielte. Stufe eins war »Wer kann am lautesten«, und Stufe zwei war »Wer kann am stinkigsten«.

Wenn diese Kollegen Stunden vor einer Demonstration in ihren Kleinbussen gelangweilt auf ihren Einsatz warteten, brachten sie bisweilen ein wenig Bewegung in die Hundertschaft, indem der eine oder andere mal so scheinbar nebensächlich an einem der anderen Busse vorbeischlenderte, sich kurz umblickte – und dabei ganz heimlich einen Pups in die offene Bustür entließ, während seine Kumpels im anderen Bus sich fast bepinkelten vor Lachen beim Anblick von fünf grünen Männlein, die fluchend aus dem Auto stürzten.
Nicht zu fassen, oder? Und wohlgemerkt, wir sprechen hier von erwachsenen Männern mit einem höchst verantwortungsvollen Beruf ...




Schuhtick? Ich doch nicht! Die 3 1/2 nicht ganz so guten Angewohnheiten der Frauen

Vorwort

Nachdem ich mich in meinem Buch "Aber ich hör dir doch zu! 66 schlechte Angewohnheiten der Männer" über die Macken der Männer ausgelassen habe, behauptete mein Mann doch tatsächlich, dass auch ich schlechte Angewohnheiten habe. Nach überaus gründlichen Überlegungen und Recherchen, die ca. 23 Sekunden dauerten, habe ich aber festgestellt, dass das gar nicht stimmt. Ich habe viele gute Angewohnheiten, noch mehr sehr gute Angewohnheiten und ein paar sehr wenige nicht ganz so gute Angewohnheiten. Das ist bei allen Frauen so. Männer sehen das natürlich anders, aber die sehen ja sowieso immer alles falsch.

Eigentlich ist es logisch, dass Frauen keine schlechten Angewohnheiten haben, denn so ziemlich jedes weibliche Wesen ist mit Erlangen der Geschlechtsreife, spätestens jedoch mit Erreichen der Körbchengröße 70 A, frei von jeglichen Fehlern und Makeln. Und über beides bin ich schon lange hinaus, denn meine Geschlechtsreife nähert sich zu meinem großen Entsetzen so langsam schon ihrem Ende und die Körbchengröße 70 A würde bei mir vielleicht gerade mal zum Warmhalten meiner sonntäglichen Frühstückseier reichen.

Fazit: Frauen haben absolut keine schlechten Angewohnheiten - und ich schon gar nicht!

Aber ich will mal nicht so gnadenlos sein. Auf das flehentliche Bitten meines Ehemannes, der von mir stets nur liebevoll "Hasi" genannt wird (selbst dann, wenn ich gerade so zornig auf ihn bin, dass ich ihn am liebsten durch den Fleischwolf drehen würde), also auf Hasis ausdrücklichen Wunsch habe ich mich entschlossen, das durch die fortschreitende Emanzipation schwer gebeutelte Selbstbewusstsein der Männer wieder ein wenig aufzurichten, indem ich in diesem Buch ein paar wenige und natürlich völlig belanglose nicht ganz so gute Angewohnheiten der Frauen schildere.

Dieses Buch ist also meinem Hasi gewidmet und all den verzweifelten Männern, die bei Lektüre meines ersten Buches reuevoll schluchzend ihre Frauen um Verzeihung angefleht und sofortige Besserung gelobt haben.

Kommen wir also schweren Herzens zum Thema und somit zur Schilderung der ersten ganz kleinen, völlig harmlosen und überhaupt nicht ernst zu nehmenden nicht ganz so guten Angewohnheit der Frauen ...



Lies du ruhig die Zeitung, Schatz ...

Samstags ist bei uns Schweigetag, denn da ist die Zeitung doppelt so dick wie sonst und Hasi liest die von der ersten bis zur letzten Zeile. Und das kann dauern, weil Hasi sehr langsam und gründlich liest. Ich sag nur: Beamter ...

Mich graust es schon, wenn er die Zeitung morgens vor dem Frühstück aus dem Briefkasten holt. Dick wie das Telefonbuch von Tokio und die Hälfte davon Sport. Da ist der halbe Vormittag im Eimer. Natürlich liest Hasi die Zeitung nicht während des Frühstücks, denn das gehört sich nicht und wäre nicht gut für die familiäre Kommunikation. Stattdessen legt er sie neben seine Kaffeetasse und schielt während des gesamten Frühstücks angestrengt auf die Schlagzeilen, was recht merkwürdig aussieht, weil Hasi ein kleines bisschen kurzsichtig ist und sich dabei ziemlich den Hals verrenken muss. Ich habe auf jeden Fall noch nie einen Menschen so auffällig etwas unauffällig tun sehen. Aber ich schweife ab.

Fakt ist, dass ich mich morgens gerne unterhalte. Ich unterhalte mich überhaupt den ganzen Tag gerne. Beim Frühstück ist das allerdings schwierig, weil Männer bekanntermaßen nicht zwei Sachen auf einmal machen können. Kauen und zuhören oder Brot schmieren und was Nettes erzählen gleichzeitig geht nicht. Also opfere ich mich und plaudere ein bisschen vor mich hin, damit es nicht zu still am Tisch ist und das Kind keinen seelischen Schaden nimmt.

Spätestens wenn ich die Geschichte von dem entsetzlich grellen Lippenstift der neuen Kassiererin im Supermarkt zum dritten Mal erzähle und Hasi nichts davon merkt, weiß ich, dass er mir wieder mal nicht zuhört und verstumme gekränkt.

Gott sei Dank bin ich kein nachtragender Mensch und spätestens nach dem Frühstück, wenn Hasi mit einem dankbaren Seufzer (wieso eigentlich dankbar?!) die Zeitung aufgeschlagen und seine Nase darin versenkt hat, fällt mir ein, dass ich ihm dringend noch erzählen muss, dass die Verkäuferin an der Fleischtheke in besagtem Supermarkt tierisch ungepflegte Fingernägel hat, sonst vergess ich das wieder und es ist wirklich zu ekelhaft. "Also, wenn die mit ihren abgefressenen Fingernägeln den Rinderbraten hochhebt - nein, ich glaub, da geh ich nicht mehr hin. Erst Ekelgefühle an der Fleischtheke und dann der Farbschock beim Anblick der Kassiererin, das halt ich auf Dauer nicht aus, dafür bin ich ein zu sensibler Mensch."

Hasi findet das auch, jedenfalls hat er gerade "Hm" gemacht, auch wenn das nicht sehr freundlich klang. Irgendwie guckt er auch so komisch und ich beschließe, ihn lieber weiter die Zeitung lesen zu lassen. "Lies du jetzt ruhig die Zeitung, Hasi", sage ich deshalb liebevoll, "ich deck derweil den Tisch ab!" Wieder so ein komischer Schnaufer - wieso macht er das bloß?! - und Hasi liest wieder Zeitung. Wenn der Mann sonst auch so drauf hören würde, was ich sage, wäre der Gartenzaun schon längst gestrichen.

"Hasi, weißt du, was mir gerade einfällt?" "Hmmm ..." "Wann willst du eigentlich endlich mal den Gartenzaun streichen?" "Mausi, bitte, jetzt les ich erst mal die Zeitung." Ja, klar. "Schon gut, lies ruhig weiter, ich bin jetzt still." Ich bin eine verständnisvolle Frau und dieser Mann möchte in Ruhe seine Samstagszeitung lesen. Warum sollte ich ihn dabei stören? Also decke ich so leise wie möglich den Tisch weiter ab. Aber da fällt mir auf ... Was hat er gerade gesagt?! Jetzt liest er erst mal die Zeitung? Und dann?

"Hasi ..." "Hmmm ..." "Meinst du damit, dass du eventuell später den Zaun streichen willst? Dann muss ich nämlich gucken, ob noch genug Farbe da ist!" "Nein! Will ich nicht! Ich will jetzt einfach nur diese Zeitung lesen! Verstehst du? ZEITUNG LESEN! Und nicht quaken, bis mir das Ohr abfällt!!!" Mein Gott, ist der Mann gereizt! Der soll doch endlich seine Zeitung lesen und mich mit seiner schlechten Laune in Ruhe lassen!




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